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Besuch bei der Firma Rentschler in Laupheim

Kultusministerin besucht Rentschler

Dreigliedrig: Schick will „die Bastion halten“

Kultusministerin besucht Rentschler Biotechnologie und spricht mit Schulleitern

Von Roland Ray

LAUPHEIM – Die wenigsten Schulabbrecher und die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit: Für Baden-Württembergs Kultusministerin Marion Schick sprechen auch diese Zahlen für das „bewährte differenzierte Schulsystem“ im Land. Bei einem Besuch der Firma Rentschler Biotechnologie am Freitag sagte die Politikerin, man wolle „diese Bastion halten“. Vor Schulleitern aus dem Kreis Biberach betonte Schick, der Wohlstand könne nur gewahrt werden durch Investitionen in die Bildung. Gerade die berufliche Bildung sei Garant für eine positive wirtschaftliche Entwicklung.

In der Diskussion warnte der Rektor des Gymnasiums Ochsenhausen, Karl Hack, davor, die beruflichen Gymnasien zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Der eigentliche Weg zur Hochschulreife führe über das allgemeinbildende Gymnasium, das zum Beispiel auch im musischen Bereich dazu beitrage, die Persönlichkeit junger Menschen zu formen.

Dass die Landesregierung derzeit einen starken Akzent auf die beruflichen Schulen lege, sei darin begründet, „dass wir die Potenziale der Realschüler abholen wollen“, antwortete Marion Schick. Es gehe keinesfalls darum, die allgemeinbildenden Gymnasien zu verdrängen. „Wir werden das klassische Gymnasium stärken. Das Profil wird erhalten“, versicherte Schick. Die Übergangsquote steige weiter. Der Weg über das berufliche Gymnasium sei kein leichterer, sondern ein anderer.

Der Rektor des Kreisgymnasiums Riedlingen, Georg Knapp, forderte das Land auf, bei der Qualifizierung von Lehrern für das Fach Wirtschaft „noch mehr Gas“ zu geben. Laut Schick haben zwei Drittel der allgemeinbildenden Schulen im Land Patenschaften mit Unternehmen. Die Ministerin geht davon aus, dass die Firmen schon bald „Schlange stehen und noch viel mehr wollen, weil der Fachkräftemangel brutal zuschlagen wird“. Das eröffne den Schulen eine „Riesenchance“ auf Unterstützung.

Der Biberacher Schulamtsdirektor Wolfgang Mäder legte dar, dass Schüler, die über die Iller nach Bayern wollten, Probleme mit der Anerkennung der Hauptschulabschlüsse hätten. Der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle sicherte eine Überprüfung zu. Spaenle unterzeichnete am Freitag in Laupheim mit seiner Amtskollegin Schick eine Vereinbarung, wonach Baden-Württemberg und der Freistaat künftig eng bei der Gewinnung von Lehrkräften zusammenarbeiten wollen (die SZ berichtete).

Rentschler – eine junge Firma
Bei einem Rundgang durch das Laborgebäude von Rentschler Biotechnologie wurde den Gästen erläutert, wie Zellkulturen in Nährlösungen angesetzt und biopharmazeutische Wirkstoffe gewonnen werden. Der Geschäftsführer Nikolaus Rentschler brach ebenfalls eine Lanze für das dreigliedrige Bildungssystem. Er berichtete, dass sein Unternehmen jung sei – das Durchschnittsalter liegt bei 37 Jahren – und 70 Prozent der Belegschaft aus der Großregion kommen.

Artikel: Schwäbische Zeitung/ Ausgabe Biberach 21.03.2011

 

 

 



 
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