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Europaklasse Ravensburg feiert 10-jähriges Bestehen

Aus „toller Idee“ wird ein Netzwerk        

(RAVENSBURG/sz) Am Anfang stand eine „tolle Idee“, aus der sich ein breit gefächertes Netzwerk entwickelte. Daraus wurde eine „wunderbare, aber arbeitsintensive Geschichte“, die jetzt auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken kann: die Europaklasse des Ravensburger Instituts für Soziale Berufe. Am Montag wurde dies im Rahmen eines Europafachtages gefeiert.

Von unserem Mitarbeiter  Peter Engelhardt

Die „tolle Idee“ stammte von Annelie Öhlschläger, der nimmermüden Europareferentin des Instituts, wie Landwirtschaftsminister Rudi Köberle in der vollbesetzten Aula des Institutes in der Kapuzinerstraße hervorhob. Es sei ein Netzwerk von Menschen entstanden, die sich für Europa engagierten und den Europagedanken in die junge Generation weiterleiteten. Die Arbeit des Institutes sei vorbildlich, fügte der Minister hinzu.

Dass der Kern der Erfolgsgeschichte in der Partnerschaft der Städte Mantua und Weingarten – in die Annelie Öhlschläger ihr Herzblut einbringt – zu suchen ist, ließ Institutsdirektor Kurt Brust die Gäste wissen. Brust wollte die Europaklasse des Institutes als Beitrag zum besseren Verstehen der europäischen Nachbarn verstanden wissen.

Die Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle – ihr Grußwort wurde verlesen – sprach von einem denkwürdigen Neubeginn und verband ihre Ansicht, dass es für dergleichen Projekte mutiger Menschen mit neuen Konzepten bedürfe, mit einem dicken Lob für Annelie Öhlschläger, der die Idee für die „wunderbare, aber arbeitsintensive Geschichte“ bei der ersten Studienreise eines Oberkurses des Institutes nach Reggio und Mantua gekommen war.

Als Beitrag, die Unionsbürgerschaft stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, bezeichnete Dr. Karlheinz Dürr vom Europareferat der Landeszentrale für politische Bildung die Arbeit der Europaklasse. Das Interesse der Bürger an Europa sei noch nicht groß genug, beklagte Dürr. Dass auch Rückschläge Annelie Öhlschläger nicht in ihrem Engagement bremsen konnten, sagte Heidrun Schmidt, die in Berlin eine Europaklasse betreut und ihre Ravensburger Kollegin mit einem Dankeschön in Blumenform bedachte: „Sie hat etwas geschaffen, was es noch gar nicht in allen Bundesländern gibt.“

Dass das von der Nationalen Agentur Bildung für Europa (Nabibb) zur Verfügung gestellte Geld „gut investiert“ sei, bekam das Ravensburger Institut von der Agenturvertreterin Antje Leichsenring bescheinigt. Die Rednerin nannte die Europaklasse ein wegbereitendes Projekt mit beachtlicher Qualität. Als idealen Hintergrund dieses Projekts machte als letzter Gastredner Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald die Partnerschaft zwischen Mantua und Weingarten geltend. Ewald machte auf den „dramatischen“ Wandel im Kindergartenbereich aufmerksam, der immer höhere Anforderungen an die Erzieherinnen stelle. Vor diesem Hintergrund, so bescheinigte Ewald den Schülerinnen der Europaklasse, „haben Sie eine gute Wahl getroffen“.

„Es hat sich gelohnt“

Annelie Öhlschläger selbst bilanzierte im zehnten Jahr des Bestehens der Europaklasse: „Es hat sich gelohnt.“ Wer eine Europaklasse durchlaufen habe, sei selbstsicherer und in den Stand versetzt geworden, auch schwierige Situationen zu meistern. Öhlschläger bescheinigte den Absolventinnen der Auslandspraktika auch mehr Offenheit und Kommunikationsfreude. Die Europareferentin des Institutes fügte in Anspielung auf weitere Lernziele hinzu: „Anpassungsfähigkeit und Kompromissbereitschaft – das sind Teilkompetenzen, die zur Entwicklung der immer wichtigeren interkulturellen kommunikativen Kompetenz gehören.“

Öhlschläger forderte, das Auslandspraktikum zum Standard der Ausbildung zu machen, und sprach sich abschließend dafür aus, die Erzieherinnenausbildung in Europa zu vereinheitlichen und ganz generell die europäische Ausrichtung der Ausbildung zu stärken – beispielsweise durch die Anhebung der Fachschulausbildung auf Bachelor-Niveau.

Die Europaklasse zu Besuch im Europäischen Parlament in Straßburg im September 2008.

Quelle: Artikel erschienen in der "Schwäbischen Zeitung" am 16. Juni 2010.



 
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