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Sacharow-Preis an die Volksbewegung "Arabischer Frühling"
Ehrung für die friedlichen Demonstranten in Nordafrika und dem Nahen Osten
Mit dem heutigen Festakt ehrt das Europäische Parlament die Volksbewegungen des Arabischen Frühlings mit dem Sacharow-Preis. "Die Europäische Union zeigt Solidarität mit dem friedlichen Massenprotest für Freiheit und der Beendigung autoritärer Regime", erklärte die Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle in ihrer Funktion als Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte.
Die großen Fraktionen stimmten gemeinsam für den Arabischen Frühling, repräsentiert durch den jungen Tunesier Mohamed Bouazizi, der sich in einer Verzweiflungstat selbst in Flammen setzte und daraufhin starb. Er gilt als Auslöser der Volksbewegung. Die Ägypterin Asmaa Mahfouz, Vorreiterin für die Massenproteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo; Ahmed Al-Zubair Al-Senussi, der 31 Jahre im libyschen Gefängnis verbrachte sowie der politische Karikaturist Ali Ferzat, der durch seine regimekritischen Zeichnungen eine zentrale Rolle bei den syrischen Aufständen spielte. Er wird heute nicht anwesend sein, ebenso wie die Journalistin Razan Zeitouneh aus Syrien. Zeitouneh ist untergetaucht seit die Behörden sie der ausländischen Spionage beschuldigten und ihren Mann und ihren Bruder festnahmen.
"Die Ehrung der fünf Demonstranten soll gleichzeitig Anstoß sein, die Demokratisierungsprozesse in den Ländern des Arabischen Frühlings nachhaltig voranzutreiben. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die syrischen Preisträger wegen des fortdauernden Kampfes um Recht und Freiheit in ihrer Heimat nicht anwesend sein können, zeigt klar, dass es weiterer Anstrengungen in der Region bedarf", so Jeggle.
Der mit 50.000 Euro dotierte Preis geht auf den Friedensnobelpreisträger von 1975, Andrej Dmitrijewitsch Sacharow (1921-1989), zurück. Mit der Ehrung würdigt das Europäische Parlament seit 1988 jährlich den Einsatz für Menschenrechte und Meinungsfreiheit.
April 2014
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